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Führungskraft – Essenzielle Kompetenzen

Was unterscheidet eine gute Führungskraft von einer exzellenten Führungspersönlichkeit? Es sind nicht allein Titel, Erfahrung oder die Position in der Hierarchie – vielmehr sind es die Kompetenzen, die eine Führungskraft tagtäglich unter Beweis stellt. In einer zunehmend komplexen und dynamischen Arbeitswelt sind Leadership-Kompetenzen nicht nur hilfreich, sondern entscheidend: Sie befähigen Führungskräfte, Teams zu inspirieren, Visionen in die Realität umzusetzen und aktiv Veränderungen zu gestalten.

Dabei ist der Begriff „Führungskraft“ längst mehr als eine Funktionsbeschreibung. Er steht heute auch für Verantwortung, Empathie, Zukunftsorientierung und nicht zuletzt für die Fähigkeit, Menschen zu fördern und zu fordern. Dass die Qualität der direkten Führung maßgeblich die Bindung von Mitarbeitenden beeinflusst, belegt auch eine Gallup-Studie: Rund 70 Prozent der Mitarbeiterbindung hängen von der unmittelbaren Führungskraft ab. Es lohnt sich also, gezielt und strategisch in die Entwicklung von Führungskompetenzen zu investieren.

Moderne Führung verlangt mehr als klassisches Management. Die zentralen Kompetenzen einer Führungskraft lassen sich in drei Bereiche gliedern:

Selbstführung:

Die Basis jeder wirksamen Führung ist die Fähigkeit zur Selbstführung. Dazu zählen emotionale Intelligenz, Selbstreflexion, ein achtsamer Umgang mit den eigenen Ressourcen und Resilienz im Umgang mit Stress und Unsicherheit. Wer sich selbst nicht gut kennt oder nicht in der Lage ist, sich selbst zu regulieren, wird Schwierigkeiten haben, andere glaubwürdig und souverän zu führen.

Teamführung:

Die Führung von Teams erfordert Kommunikationsstärke, Konfliktkompetenz und das Vermögen, Mitarbeitende zu motivieren und zu entwickeln. Besonders in hybriden oder virtuellen Arbeitsumgebungen wird es immer wichtiger, Vertrauen und Verbindlichkeit auch auf Distanz zu schaffen. Führung bedeutet heute auch, Räume für Partizipation und eigenverantwortliches Arbeiten zu gestalten – und gleichzeitig Orientierung zu geben.

Unternehmensführung:

Führungskräfte agieren zunehmend auch als strategische Mitgestalter. Dafür sind Kompetenzen wie unternehmerisches Denken, analytische Fähigkeiten und die Bereitschaft, Veränderungen aktiv anzugehen, gefragt. Ob Digitalisierung, Fachkräftemangel oder kultureller Wandel – moderne Führungspersönlichkeiten erkennen frühzeitig Entwicklungen und begleiten Organisationen proaktiv durch Transformationsprozesse.

Laut LinkedIn Workplace Learning Report sind die fünf wichtigsten Prioritäten für Learning & Development (L&D) im Jahr 2024:​

1. Abstimmung der Lernprogramme auf Unternehmensziele

2. Upskilling der Mitarbeiter

3. Schaffung einer Lernkultur​

4. Unterstützung der Mitarbeiter bei der Karriereentwicklung​

5. Verbesserung der Mitarbeiterbindung​

Besonders bemerkenswert ist der Aufstieg der Karriereentwicklung als Priorität, die innerhalb eines Jahres von Platz 9 auf Platz 4 geklettert ist. Ein weiteres zentrales Ergebnis des Berichts ist das wachsende Interesse an KI-Kompetenzen: Vier von fünf Lernenden möchten mehr darüber erfahren, wie sie KI in ihrem Berufsfeld einsetzen können. ​Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung kontinuierlicher Weiterbildung in Bereichen wie Anpassungsfähigkeit, Coaching-Fähigkeit, Entscheidungsstärke und Empathie, um den Anforderungen als Führungskraft der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden.

Die gute Nachricht: Führung ist lernbar. Wer gezielt an seinen Leadership Skills arbeitet, kann langfristig wirksam werden. Typische Entwicklungsfelder sind etwa der Umgang mit Unsicherheit, das Führen in der Transformation oder der Ausbau interkultureller Kompetenz. Ein Beispiel: Eine neue Teamleitung bemerkt, dass klassische Top-down-Ansagen in ihrem agilen Projektumfeld nicht funktionieren. Sie entwickelt ihre Fähigkeiten im Bereich Coaching weiter, besucht ein Training für laterale Führung und etabliert regelmäßige Feedbackrunden im Team. Nach sechs Monaten steigt nicht nur die Teamleistung, sondern auch die Zufriedenheit messbar. Auch Feedbackkompetenz gilt als zentrales Entwicklungsfeld. Moderne Führung basiert auf Dialog, nicht auf Kontrolle. Wer konstruktives Feedback geben und annehmen kann, schafft Vertrauen und Entwicklungsspielräume.

Die Kompetenzen einer erfolgreichen Führungskraft sind nicht statisch. Sie entwickeln sich weiter – mit jeder Herausforderung, jeder Reflexion und jedem neuen Lernimpuls. Wer bereit ist, an sich zu arbeiten, sich offen Feedback einzuholen und kontinuierlich zu lernen, wird nicht nur seine eigene Wirksamkeit steigern, sondern auch andere inspirieren können. In einer sich rasant wandelnden Welt braucht es Führungspersönlichkeiten, die mutig, empathisch und reflektiert agieren. Unser Geschäftsführer Ulrich Naumann bringt es treffend auf den Punkt:
„Leadership beginnt mit dem Mut zur Selbstreflexion. Wer sich selbst gut führen kann, wird auch für andere glaubwürdig.“